Höllental Classic 2019
Ein Resümee der perfekt organisierten und durchgeführten 12. Ausgabe dieser Oldtimer-Rallye.Text: Alexander Linz
Bilder: Alexander Arnberger
Fährt man während der zwei Rallyetage rund 550 Kilometer und absolviert dabei an die 70 Messungen bei Timing- und Schnittprüfungen, lässt man sich dabei ferner noch von fünf Messungen bei geheimen Timingprüfungen überraschen und herausfordern, so wäre es vermessen zu behaupten man hätte nicht genug zu tun gehabt. Nur sehr wenige Oldtimer-Rallyes in Österreich schaffen es diesen perfekten Mix aus anspruchsvoller und schöner Strecke, gepaart mit reichlich Timing- und Schnittprüfungen, zu bieten. Die Höllental Classic ist alleine deshalb jedes Jahr wieder ein geradezu höllisches Vergnügen.
Letzteres beginnt stets beim Ausarbeiten des Roadbooks und beim Abfahren
der Kalibrierungsstrecke. War in diesem Jahr der Wegstreckenzähler
mittels der 9,148 Kilometer langen Kalibrierungsstrecke exakt justiert,
so wusste man beim anschließenden Navigieren und Schnittfahren stets wo
und woran man war. Nichts, aber auch gar nichts war unstimmig und/oder
unverständlich. Metergenaue Angaben auf die man sich während der
gesamten Rallye verlassen konnte. Ebenso nicht fehlten die Angaben zu
Temperatur und Wetter an dem die Kalibrierungstrecke erstellt worden
war. Dem Roadbook der Höllental Classic konnte auch entnommen werden bei
welchen Temperaturen und bei welchem Wetter die Organisatoren Michael
Berger und Fritz Jirowsky die Strecken ursprünglich abfuhren. So konnten
die Rallye-Teams ihrerseits die passende Schnitttabelle – wenn man in
der Kategorie Sanduhr nominiert hatte – wählen oder die entsprechenden
Einstellungen auf dem elektronischen Wegstreckenzähler/-computer
vornehmen. Ungereimtheiten und/oder Zufälle gab es definitiv keine! Wer
eine sehr gute oder sogar eine Nuller-Zeit fuhr, der konnte definitiv
stolz sein. Beifahrer(in) und Fahrer(in) bekamen bestätigt, dass sie
wissen worum es beim Schnittfahren wirklich geht und das motiviert
allemal!
Gerade hintereinander das war einmal
Um keinen Deut anders war das Erlebte bei den Druckschlauch- und Lichtschrankenprüfungen. Einfach lieblos, gerade hintereinander auflegen und -stellen, das gibt es bei der Höllental Classic nicht. Berger, Jirowsky und das 35-köpfige Team verstanden es auch heuer wieder uns Teilnehmer so richtig zu fordern. Druckschläuche lagen gelegentlich ziemlich schief, Lichtschranken standen ebenso trickreich schief und das mitunter gleich mehrfach hintereinander; sechs an der Zahl waren es beim legendären „Christbaum“ in Pernitz. Fordernd für Beifahrer(in) und Fahrer(in) auch heuer wieder die grün beschilderten Sonderprüfungen, die so bezeichneten geheimen Timingprüfungen die selbstverständlich nicht im Roadbook verzeichnet waren. Anfinden hätte man sie an unterschiedlichen Orten können: Während Schnittprüfungen, verschachtelt in Druckschlauch- und/oder Lichtschrankenprüfungen und/oder als Erweiterung einer Druckschlauch- und/oder Lichtschrankenprüfung.
Die Crux dabei: Es galt die Strecke zwischen den beiden grünen Tafeln
(Messstellen) ohne Vorwarnung stets in exakt fünf Sekunden zu fahren.
Eine Rollprüfung bergab inklusive anschließender, geheimer Timingprüfung
durfte demnach nicht fehlen. Und, das war selbst für die
Rallye-Vielfahrer der Höllental Classic ein Novum. Warum muss man
eigentlich immer nur vorwärtsfahren? Druckschläuche und Lichtschranken
können doch wechselweise im Vorwärts und Rückwärtsgang ausgelöst werden –
so geschehen dieses Jahr bei einer Timingprüfung. Lobenswert auch das
perfekte Zeitmanagement. Den Herrn Berger und Jirowsky gelang es eine
Rallye zu planen bei der es kein sinnloses Warten gab. Alles war den
ganzen Tag entspannt im Fluss. Fassen wir zusammen: Bei der Höllental
Classic 2019 fehlte es wirklich an nichts. Bravo!
Die Sieger
Die Gesamtsieger 2019 heißen Marc und Otmar Schlager. Sohn und Vater fuhren mit ihrem Toyota Celica ST aus dem Jahre 1972 eine beneidenswerte, perfekte Rallye.
Den ersten Platz in der Kategorie „Sanduhr“ belegten Vater Claus und
Sohn Philip Howadt mit ihrem Porsche 914/6 von 1969. Die Kategorie „Fun“
konnten Ewald und Elfriede Kolm mit ihrem Porsche 911S Targa von 1977
für sich entscheiden.
Siegreich in der „Mazda MX-5 Trophy“ waren Klaus
Jonke und Lorenz Sproß mit ihrem Mazda MX-5 NA von 1990.
Auf der
Homepage www.e4cc.com der Höllental Classic findet man übrigens alle
Detailergebnisse und da erfährt man auch, dass die Höllental Classic
2020 vom 3. bis 4. Juli 2020 stattfinden wird. Eine lange Zeit bis
dahin! Wenn es nach uns ginge, so könnten wir am nächsten Wochenende in
Reichenau an der Rax gleich wieder an den Start gehen.
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